Einrichten mit Pflanzen - August 2022

So machst du einen Moosstab selber – Rankhilfe für deine Zimmerpflanzen

Monstera mit Moosstab in der Mitte und grossen, fenestrierten Blättern

Wir alle wollen hoch hinaus. Das gilt auch für Pflanzen. Vor allem solche, die in der Natur an Bäumen hochklettern.

Damit deine Kletterpflanzen wie die Monstera und der Philodendron sich hochschlängeln können, brauchen sie eine Rankhilfe. Oft werden dafür Moosstäbe verwendet.

Zwei Möglichkeiten, wie du einen solchen Moosstab selber machen kannst, zeigen wir dir hier. Spoiler Alert: Methode 2 gefällt uns besser.

  • Methode 1: Stab mit Moos umwickeln
  • Methode 2: Sphagnummoos im Drahtgitter

Methode 1: Stab mit Moos umwickeln

Die erste Methode ist, dass du einen Stab mit Moos umwickelst. Dazu brauchst du:

  • einen Stab in gewünschter Länge
    Dazu kannst du zum Beispiel einen Bambus-, Holzstock oder einen Stab aus Kunststoff nehmen. Diese findest du zum Beispiel in einem Baumarkt.
  • Sphagnummoos
  • eine Schnur, zum Beispiel eine durchsichtige Nylonschnur
  • einen Behälter mit Wasser
  • eine Schere
  • Pflanzenbinder oder ein breites Band (dünne Schnüre können einschneiden)

Vorteil:

  • sehr einfach zu bauen

Nachteil:

  • schwierig zu verlängern

Und so geht's

Zwei Hände nehmen nasses Sphagnummoos aus einem Topf
SCHRITT 1

Nimm deinen Behälter und fülle ihn mit Wasser. Nun kannst du dein Sphagnummoos dort hineinlegen und für 15 bis 20 Minuten das Wasser aufsaugen lassen.

Nimm zu Beginn lieber zu wenig anstatt zu viel Sphagnummoos. Wenn du merkst, dass du noch mehr brauchst, kannst du einfach noch mehr Moos anfeuchten. Das ist einfacher, als wenn du am Anfang ganz viel vorbereitest und es dann nicht aufbrauchen kannst.

💡

Währenddessen kannst du deinen Bambus-, Holz- oder Kunststoffstab nehmen und diesen neben den Topf deiner Pflanze halten. Dadurch siehst du, wie tief der Stock in der Erde stecken wird und wie viel du vom Stock dafür freilassen solltest. Den Teil, der später in der Erde steckt, solltest du nämlich nicht mit Sphagnummoos umwickeln.

Feuchtes Sphagnummoos wird um einen grünen Kunststoffstab gewickelt
SCHRITT 2

Nun kannst du dein Sphagnummoos aus dem Wasser nehmen und überschüssige Flüssigkeit ausdrücken. Jetzt ist das Moos feucht, aber nicht tropfnass.

Nimm das Moos und lege es um deinen Stab herum. Die Moosschicht sollte rundherum etwa 2cm dick sein. Anschließend kannst du es mit deinem Faden umwickeln und dadurch befestigen. Das geht einfacher, wenn du einen langen Faden bereithältst und du Stück für Stück am Stab weiterarbeitest, als wenn du viele kürzere, einzelne Fäden nimmst.

Der fertige Moosstab wird in den Topf einer Monstera variegata gesteckt
SCHRITT 3

Wenn deine Pflanze schon in einen Topf gepflanzt ist, kannst du vorsichtig ein schmales Loch graben. Achte darauf, dass du möglichst keine Wurzeln beschädigst. Deshalb musst du das vermutlich eher am Rand des Topfes machen. Nun kannst du den Moosstab so tief wie möglich, also so weit wie kein Moos am Stab ist, in die Erde stecken. Fülle wenn nötig den Rest des Lochs auf und drücke die Erde ein wenig an, damit dein Moosstab gut hält.

Wenn du deine Pflanze sowieso umtopfen musst, ist das der perfekte Zeitpunkt, deinen selbstgemachten Moosstab hinzuzufügen. Lege dazu wie gewohnt eine Schicht Erde in deinen neuen Innentopf. Nun kannst du deinen Moosstab an den gewünschten Ort stellen. Hier ist es praktisch, wenn dir jemand hilft und den Moosstab aufrecht hält, währenddem du deine Pflanze in den Topf setzt und die übrigen Zwischenräume mit Erde auffüllst.

SCHNELLE UND KOMPETENTE HILFE

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Die Monstera ist mit durchsichtigen Pflanzenbindern am Moosstab befestigt
SCHRITT 4

Nun fehlt nur noch, dass du deine Pflanze an ihrem neuen Moosstab befestigst. Um sie zu befestigen, verwendest du am besten spezielle Pflanzenbinder. Diese sind so gemacht, dass sie nicht in deine Pflanze einschneiden.

Achte darauf, dass das Sphagnummoos immer feucht ist. Das geht am besten mit einer Sprühflasche. Das ermutigt deine Pflanzen, sich mit ihren Luftwurzeln festzuhalten.

Wenn deine Pflanze zu groß wird, solltest du den Moosstab verlängern. Das wird aber vermutlich nicht besonders hübsch aussehen, weshalb wir empfehlen, dass du einfach einen neuen, größeren Moosstab bastelst.

🎬 Diesen Blog haben wir übrigens auch verfilmt. Unser Video zu den beiden Moosstäben findest du auf unserem TikTok-Kanal.

Methode 2: Sphagnummoos im Drahtgitter

Einen Moosstab selber machen kannst du auch mit einem Gitter. Dazu benötigst du:

  • Sphagnummoos
  • ein Rolle Drahtgitter in gewünschter Höhe (z. B. mit PVC-Beschichtung, damit es bestimmt nicht rostet)
  • einen Kunststoffstab oder alternativ einen Bambus- oder Holzstock
  • Kabelbinder
  • einen Drahtschneider (damit du deine normale Schere nicht zerstörst)
  • einen Behälter mit Wasser
  • Pflanzenbinder oder ein breites Band (dünne Schnüre können einschneiden)

Vorteil:

  • leicht zu verlängern

Nachteil:

Und so geht's

Zwei Hände nehmen nasses Sphagnummoos aus einem Topf
SCHRITT 1

Beginne auch bei dieser Variante damit, dein Sphagnummoos in Wasser zu legen, damit es dieses aufsaugen kann. Du kannst es für etwa 15-20 Minuten im Wasser lassen.

Starte lieber mit zu wenig Sphagnummoos als mit zu viel, damit du am Ende sicher alles aufbrauchen kannst. Wenn nötig kannst du einfach noch mehr Moos anfeuchten.

Eine Rolle Drahtgitter wird ausgerollt, daneben liegen ein Kunststoffstab und ein Topf mit Sphagnummoos
SCHRITT 2

Während dein Sphagnummoos am Baden ist, kannst du dein Gitter vorbereiten.

Roll dazu dein Drahtgitter auf und forme mit dem Ende einen Zylinder. Dessen Durchmesser kannst du so groß bzw. so klein machen, wie du möchtest. Nun kannst du dein Gitter mit dem Drahtschneider zuschneiden.

Sphagnummoos wird in die Drahtgitterrolle gelegt
SCHRITT 3

Nachdem du dein Drahtgitter passend zugeschnitten hast, kannst du deinen Zylinder flach ausrollen.

Nimm das Sphagnummoos aus dem Wasser und drücke die überschüssige Flüssigkeit aus. Nun verteilst du dein Sphagnummoos auf dem Gitter, damit es nachher schön dicht beieinander liegt, wenn du das Gitter wieder zusammenrollst.

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Die Drahtgitterrolle wird mitsamt dem Kunststoffstab und dem umgebenden Sphagnummoos mit einem Pflanzenbinder geschlossen
SCHRITT 4

Deinen Stab kannst du entweder ganz einfach auf das Sphagnummoos legen, oder du befestigst ihn mit Kabelbindern am Drahtgitter. Der Stab sollte zu einem guten Stück unten aus dem Gitter schauen. Nur diesen Teil musst du später in die Erde stecken.

Das Drahtgitter kannst du nun wieder zusammenrollen. Damit es nicht mehr aufgeht, schließt du es mit Kabelbindern. Dabei reicht etwa ein Kabelbinder pro zehn Zentimetern. Die Enden der Kabelbinder kannst du abschneiden.

Du kannst auch beide Fliegen mit einer Klatsche schlagen und den Kabelbinder durch die beiden Enden des Drahtgitters und unter dem Stab hindurch fädeln. Dadurch schließt du das Gitter und befestigt gleichzeitig deinen Stab daran.

Sollte dein Moosstab oben und unten nicht komplett gefüllt sein, kannst du einfach noch etwas mehr angefeuchtetes Sphagnummoos reinstecken.

Die Monstera und ihre Luftwurzeln bewegen sich am selbst gebastelten Sphagnummoos-Stab entlang
SCHRITT 5

Deinen Moosstab kannst du nun zu deiner Pflanze in den Topf stecken. Grabe dazu ein kleines Loch in die Erde und achte darauf, möglichst keine Wurzeln zu beschädigen. Noch einfacher ist es, wenn du deine Pflanze sowieso umtopfst und dabei den Moosstab hineinsteckst.

Den Moosstab kannst du auch problemlos zurechtbiegen bzw. flachdrücken. Pflanzen wie die Monstera Dubia bevorzugen es, an etwas Flachem hochzuklettern.

Ein Trieb einer Monstera wird mit einem Pflanzenbinder am Moosstab befestigt
SCHRITT 6

Jetzt musst du deine Pflanze nur noch mit Pflanzenbindern an ihrem neuen Moosstab befestigen. Sollte sie zu groß werden, kannst du ihn ganz leicht verlängern. Du baust einfach noch einen Moosstab und steckst ihn oben in den bestehenden Moosstab. Die beiden Gitter kannst du mit Kabelbindern aneinander befestigen.

Achte darauf, dass das Sphagnummoos immer leicht feucht ist. Dafür kannst du deinen Moosstab ganz einfach mit einer Sprühflasche besprühen. Das ermutigt die Luftwurzeln, sich festzuhalten und die Flüssigkeit aufzusaugen.

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